Wieder ein paar Monate später.......
.........mein Herrli war im letzten Jahr 5 mal im Krankenhaus - in den verschiedensten Abteilungen. Einmal Kardiologie, dann wieder Pulmologie, zwischendurch auf der Nephrologie und im Dezember ist er sogar operiert worden. Er hatte für ein paar Tage Dialyse und ist über Weihnachten im Krankenhaus gewesen. Am 30. Dezember ist er heimgekommen und wir sind gemeinsam ins neue Jahr gerutscht.
In der Nacht zum 6. Jänner hat er wieder keine Luft bekommen und ist im AKH aufgenommen worden und war bis zum 15. Jänner auf der Kardiologie. Bis zum 5. Februar war alles wie bisher - einmal so dann wieder so. Aber ab dem 6. Februar war alles anders. Der Herbert hat auf einmal nix mehr gesehen und war ganz verwirrt. Er hat sich in unserer Wohnung nicht mehr zurechtgefunden und wollte ins Vorzimmer schlafen gehen. Wir waren im AKH in der Neurologischen Ambulanz - aber das hat nicht wirkich was gebracht. Nur die Erkenntnis, dass er einen Schlaganfall gehabt hat. Wann - weiß man nicht. Am 24. Februar ist er auf der Neurologie auf 14K aufgenommen worden. Aber da hat er schon am nächsten Tag abhauen wollen. Am Freitag ist er dann wirklich wieder heimgekommen. Es war unglaublich wie sich ein Mensch verändert.
Und dann ist alles seinen Gang gegangen. Wir haben ein grausames Virus im Land, bzw. auf der ganzen Welt. In der Nacht zum Freitag, dem 6. März ist es ihm so schlecht gegangen und ich war nervlich am Ende. Er hat gejammert und ich hab mit ihm geschimpft, dass er sich zusammenreißen soll. Ich wollte die Rettung rufen - er hat gebettelt, dass ich es nicht tu. Ich hab es doch getan und es war gut so. Er war unterzuckert. Wieso weiß ich nicht. Er hat wohl zu wenig gegessen, nachdem er seine Insulindosis gespritzt hat. Wir sind in die Notaufnahme im Wilhelminenspital gefahren. Er ist nach ein paar Stunden und einem Nasen- und Rachenabstrich im Pavillon 23/Station C aufgenommen worden. Bis zum Donnerstag, 12. März war alles wie immer. Er will heim - geht nicht - er ist bockig und bös auf mich weil ich ihn nicht mit nach Hause nehme. Ich kann ihn doch nicht auf Revers mitnehmen - er will daheim sterben - sagt er immer wieder. Er betet zum lieben Gott, dass er ihn endlich holt. Es ist so deprimierend wenn man zusehen muss wie er sich aufgibt aber ich kann ihm nicht wirklich helfen - kann ihm nur gut zureden.
Ab dem Freitag, 13. März ist wegen dem Virus absolutes Besuchsverbot in den Krankenhäusern - das heißt, dass ich nicht zu ihm darf. Am Samstag Vormittag werde ich vom Kaiser Franz-Josef-Spital angerufen, dass mein Herbert dorthin verlegt worden ist weil eine "Kontaktperson" - wer auch immer das sein soll - Corona-positiv war. Noch am Samstag wird er weiter ins Otto Wagner Spital verlegt weil er negativ getestet worden ist. Erliegt im Isolier-Pavillon Severin.
Ab 16. gilt Ausgangssperre für ganz Österreich weil sich das Virus so schnell verbreitet und schon so viele infiziert sind. Am Montag telefoniere ich mit einem Arzt vom Otto Wagner und der erzählt mir, dass der Herbert sehr renitent ist. Er will sich die Schläuche herausreißen und sie waren schon drauf und dran, ihn auf die Psychiatrische Abteilung zu verlegen. Das geht aber nicht weil er sehr viel Sauerstoff braucht. Am Dienstag, 17. März ruft mich ein Arzt von Otto Wagner an und sagt, dass der Herbert jetzt Corona-positiv ist und wieder ins ins KFJ verlegt wird. Am Mittwoch, 18. März hab ich mit einem Doc im KFJ gesprochen. Es geht dem Herbert sehr schlecht. Er braucht viel Sauerstoff und bekommt dreimal am Tag Morphium. Er hat keine Schmerzen aber ich soll mich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es zu Ende geht. Das hab ich schon - ich wär halt gern bei ihm wenn es soweit ist. Das geht aber nicht wegen dem Scheiß-Virus. Wahrscheinlich hätte er es gar nicht bemerkt wenn ich bei ihm gewesen wäre. Auf jeden Fall hat in der Nacht zum 19. März - kurz nach Mitternacht eine Ärztin angerufen und mich darüber informiert, dass mein Herrli soeben verstorben ist.
Heute war ich zu ersten Mal etwas länger unterwegs. Sonst bin ich immer nur kurz über die Straße zum Eurospar gegangen.
Immerhin müssen wir Atemmaske auf-, Handschuhe anhaben und mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen einhalten.
Das Virus hält die Welt in Atem und meinen Herbert hat es als einen der ersten in Wien dahingerafft.
Das Leben geht weiter und ich werde versuchen, das Beste aus meinem zukünftigen zu machen. Jedenfalls sitz ich jetzt in einer für mich allein zu großen und naturgemäß auch viel zu teuren Wohnung und muss schauen, wie ich mit meinem bescheidenen Einkommen über die Runden komme.
In der Nacht zum 6. Jänner hat er wieder keine Luft bekommen und ist im AKH aufgenommen worden und war bis zum 15. Jänner auf der Kardiologie. Bis zum 5. Februar war alles wie bisher - einmal so dann wieder so. Aber ab dem 6. Februar war alles anders. Der Herbert hat auf einmal nix mehr gesehen und war ganz verwirrt. Er hat sich in unserer Wohnung nicht mehr zurechtgefunden und wollte ins Vorzimmer schlafen gehen. Wir waren im AKH in der Neurologischen Ambulanz - aber das hat nicht wirkich was gebracht. Nur die Erkenntnis, dass er einen Schlaganfall gehabt hat. Wann - weiß man nicht. Am 24. Februar ist er auf der Neurologie auf 14K aufgenommen worden. Aber da hat er schon am nächsten Tag abhauen wollen. Am Freitag ist er dann wirklich wieder heimgekommen. Es war unglaublich wie sich ein Mensch verändert.
Und dann ist alles seinen Gang gegangen. Wir haben ein grausames Virus im Land, bzw. auf der ganzen Welt. In der Nacht zum Freitag, dem 6. März ist es ihm so schlecht gegangen und ich war nervlich am Ende. Er hat gejammert und ich hab mit ihm geschimpft, dass er sich zusammenreißen soll. Ich wollte die Rettung rufen - er hat gebettelt, dass ich es nicht tu. Ich hab es doch getan und es war gut so. Er war unterzuckert. Wieso weiß ich nicht. Er hat wohl zu wenig gegessen, nachdem er seine Insulindosis gespritzt hat. Wir sind in die Notaufnahme im Wilhelminenspital gefahren. Er ist nach ein paar Stunden und einem Nasen- und Rachenabstrich im Pavillon 23/Station C aufgenommen worden. Bis zum Donnerstag, 12. März war alles wie immer. Er will heim - geht nicht - er ist bockig und bös auf mich weil ich ihn nicht mit nach Hause nehme. Ich kann ihn doch nicht auf Revers mitnehmen - er will daheim sterben - sagt er immer wieder. Er betet zum lieben Gott, dass er ihn endlich holt. Es ist so deprimierend wenn man zusehen muss wie er sich aufgibt aber ich kann ihm nicht wirklich helfen - kann ihm nur gut zureden.
Ab dem Freitag, 13. März ist wegen dem Virus absolutes Besuchsverbot in den Krankenhäusern - das heißt, dass ich nicht zu ihm darf. Am Samstag Vormittag werde ich vom Kaiser Franz-Josef-Spital angerufen, dass mein Herbert dorthin verlegt worden ist weil eine "Kontaktperson" - wer auch immer das sein soll - Corona-positiv war. Noch am Samstag wird er weiter ins Otto Wagner Spital verlegt weil er negativ getestet worden ist. Erliegt im Isolier-Pavillon Severin.
Ab 16. gilt Ausgangssperre für ganz Österreich weil sich das Virus so schnell verbreitet und schon so viele infiziert sind. Am Montag telefoniere ich mit einem Arzt vom Otto Wagner und der erzählt mir, dass der Herbert sehr renitent ist. Er will sich die Schläuche herausreißen und sie waren schon drauf und dran, ihn auf die Psychiatrische Abteilung zu verlegen. Das geht aber nicht weil er sehr viel Sauerstoff braucht. Am Dienstag, 17. März ruft mich ein Arzt von Otto Wagner an und sagt, dass der Herbert jetzt Corona-positiv ist und wieder ins ins KFJ verlegt wird. Am Mittwoch, 18. März hab ich mit einem Doc im KFJ gesprochen. Es geht dem Herbert sehr schlecht. Er braucht viel Sauerstoff und bekommt dreimal am Tag Morphium. Er hat keine Schmerzen aber ich soll mich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es zu Ende geht. Das hab ich schon - ich wär halt gern bei ihm wenn es soweit ist. Das geht aber nicht wegen dem Scheiß-Virus. Wahrscheinlich hätte er es gar nicht bemerkt wenn ich bei ihm gewesen wäre. Auf jeden Fall hat in der Nacht zum 19. März - kurz nach Mitternacht eine Ärztin angerufen und mich darüber informiert, dass mein Herrli soeben verstorben ist.
Heute war ich zu ersten Mal etwas länger unterwegs. Sonst bin ich immer nur kurz über die Straße zum Eurospar gegangen.
Immerhin müssen wir Atemmaske auf-, Handschuhe anhaben und mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen einhalten.
Das Virus hält die Welt in Atem und meinen Herbert hat es als einen der ersten in Wien dahingerafft.
Das Leben geht weiter und ich werde versuchen, das Beste aus meinem zukünftigen zu machen. Jedenfalls sitz ich jetzt in einer für mich allein zu großen und naturgemäß auch viel zu teuren Wohnung und muss schauen, wie ich mit meinem bescheidenen Einkommen über die Runden komme.
waldiana - 8. Apr, 14:34